Tipps für Leute, deren Sofa spontan zum Arbeitsplatz geworden ist

Umgebung einrichten

Wer normalerweise in einem Unternehmen arbeitet, hat ggf. zuhause keinen Arbeitsplatz. Der erste Schritt ist also, sich einen zu schaffen. Das muss kein eigenes Arbeitszimmer sein, es kann ohne Probleme einfach der Platz am Küchentisch sein. Oder Sessel im Wohnzimmer, wo man Schreibunterlagen oder Laptop auf ein (umgedrehtes) Tablett oder großes Buch stellt.

Idee: Mir persönlich hilft es, zwei oder auch drei verschiedene Arbeitsorte zu haben, zwischen denen ich hin und her wechseln kann, z. B.: (Schreib-) Tisch zum konzentrierten Arbeiten, Sofa/Sessel, um etwas zu lesen oder Unterlagen durchzugehen, Terrasse/Balkon für angenehme und einfachere Arbeiten wie z. B. Mails beantworten.

Gesund arbeiten

Im Optimalfall hat Dein Arbeitsbereich

  • Tageslicht/gute Beleuchtung und Belüftung (also regelmäßig stoßlüften)
  • blendfreie Sicht auf Laptop oder Bildschirm (ggf. Lampen arrangieren, mehrere Plätze ausprobieren)
  • Stifte/Papier/Notizbuch/Headset funktionierend und in der Nähe
  • Um nicht die ganze Zeit zu sitzen, kann man sich aus einem Bügelbrett und ein paar Kartons/Boxen einen Steharbeitsplatz basteln. Ein leergeräumtes Fach in einem Bücherregal geht ggf. auch (Achtung mit dem Laptop-Kabel – Stolperfalle!)
  • Manchen fällt es schwer, ausreichend zu trinken, wenn einen nicht das Umfeld dazu animiert, weil man es ständig vor Augen geführt bekommt. Wenn ein Krug mit Wasser/Tee (+Zitrone/Gurke und allem Hokuspokus, den man eben gerade gut findet) in der Nähe steht, wird man eher daran erinnert.
  • Aktive Pausen mit Dehnübungen einbauen (Anleitung gibt‘s auf Videoportalen)

Anmerkung: Ja, es hat wahrscheinlich nicht jeder einen hypermodernen Bürostuhl daheim, mit dem man auch zu dieser ranzigen Bar im Delta-Quadranten fliegen kann. Vergesst es. Besser: sich regelmäßig bewegen, beim Telefonieren herumlaufen, verschiedene Stühle benutzen (der Profi nennt das „Belastungswechsel“). Es ist entschieden besser, sich auf einem alten Stuhl aufrecht und gerade hinzusetzen als auf eine ergonomischen Stuhl schief hinzulümmeln.

Tag strukturieren

Je nach Alter benötigen die Kinder natürlich Aufmerksamkeit, Beschäftigung oder eine gelegentliche Dosis Oreos unter der Tür durch. Wer Schulkinder zuhause betreut, sollte mit ihnen einen Zeitplan machen, in dem Arbeits- und auch Pausenzeiten für alle festgelegt sind. Auch Ideen für Freizeit und Pausen sollten fest- und eingehalten werden.

In den Arbeitsphasen sollte es ruhiger zugehen – wenn kleinere Kinder auf Handy oder Tablet was schauen oder spielen, können sie Kopfhörer aufsetzen. Wenn das nicht geht, kann man sich natürlich auch selbst die Kopfhörer verpassen und ruhige Musik hören (auf Youtube z. B. nach „work music“ suchen, das ist meistens sehr unaufgeregt).

Frühs kann man sich einen groben Plan machen. Dazu gibt es dutzende ohnehin bekannte Methoden – ob Ihr Klebezettel, Timeboxing oder eine simple To Do-Liste benutzt, egal. Nehmt irgendwas, was sich richtig anfühlt. Herausforderung diesmal: Alles mit den Aufgaben zuhause in Einklang bringen. Eltern regelmäßig anrufen und fragen, ob sie Hilfe brauchen 🙂

Idee: Die „geschenkte“ Zeit, die man normalerweise zum Pendeln verwendet, kann man in eine Tätigkeit investieren, die einen persönlich weiterbringt. Das kann sein: Tagebuch schreiben; meditieren; ein Gedicht lernen, bis es sitzt (mit Kinder gut gemeinsam machbar: Zauberlehrling von Goethe).

Rituale

Um gut durch Home Office-Tage zu kommen, können Rituale hilfreich sein. In meinen vielen Jahren als Wo-auch-immer-Arbeitende habe ich schon eine Menge davon durch, z. B.

  • Angenehm zum Auf-Temperatur-Kommen: Irgendeine indoor-geeignete Sportart vorschalten (Pilates, Yoga, ein Video von PopSugar Fitness auf YouTube >> das geht auch mit den Kids gemeinsam)
  • Den Arbeitstag starte ich mit duschen, Büroklamotten anziehen, schminken/hübsch machen wie immer.
  • Dann: Arbeitssachen (Laptop/Notizbuch/Stifte, etc.) aus dem Regal holen, Kaffee machen und Krug mit Wasser bereitstellen. Wie im Büro halt. Ich persönlich rate intensiv davon ab, im Pyjama vor den Laptop zu kullern, nur „weil‘s eh keiner sieht“ 🙂
  • Feste Startzeit festlegen und einhalten.
  • Den Übergang zum Feierabend irgendwie gestalten, z. B. durch: Umziehen, Beleuchtung ändern (schummriger, Feierabend-Modus); zu einem bestimmten Lied die Arbeitssachen feierlich in einem Regal oder einer Box aufräumen, damit sie außer Sichtweite sind – Kinder können ihre Lern/Schulsachen auch in der gleichen Zeit aufräumen. Erfolgreich n den Wahnsinn getrieben hat uns z. B. das Disney Aufräumlied:

Idee: Die Mittagspause regelmäßig mit Kollegen „verbringen“. Das heißt: Team-Call einstellen, jeder mümmelt vor sich hin und man kann ein wenig Kaffeeküchen-Feeling genießen.

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