Zum Bearbeiten oder Vertiefen bestimmter Inhalte sind didaktische Methoden gut – hier eine kleine Auswahl von Methoden, die sich prima auf ganz verschiedene Themen, Schwierigkeitsgrade, Kinder und Bedarfe anpassen lassen.

Mind Map

Diese „Methode“ eignet sich, um einen Überblick über ein bestimmtes Thema zu erlangen. Das Hauptthema schreibt man in einen Kreis in die Mitte. Davon zweigen sich dann „Unterknoten“ ab, wo die Kids alles aufschreiben sollen, was ihnen dazu einfällt. Hier schnell ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag:

Tipp:

Mit dieser Methode kann man gut herausfinden, wo noch Lücken sind (wenn ein Kind zB einen wichtigen Aspekt gar nicht aufschreibt, weil es ihn halt nicht kennt/weiß). Dann kann man das gezielt Stück für Stück erweitern. Wer arg motiviert ist, kann parallel mit seinem Kind die Mind Map malen und dann wird verglichen, wer wo was weiß und es wird zusammengeworfen.

Landkarte

Ähnlich wie bei einer Mind Map wird nun aber eine Landkarte gemalt und alles, was man dazu weiß, wird in Gebäude, auf Straßen oder in einem düsteren Wald (wo man sich nicht so gut auskennt) untergebracht. Als Beispiel hier unsere Map zur französischen Revolution:


Zeit, die man mit dieser Methode rumkriegen kann: 20 Minuten aufwärts (je nach künstlerischem Anspruch)

Tipp:

Diese Methode kann man am Anfang benutzen, um einen Überblick über ein Thema zu bekommen, man kann sie aber auch am Ende benutzen, um das Thema „zusammenzufassen“ oder auch, um ein Thema irgendwo zu beginnen und Schritt für Schritt zu erweitern (dann wird halt immer was dazu gemalt).

Kopfstand

Diese Methode eignet sich, um ein Thema, das schon gut beherrscht wird, zu festigen. Voraussetzung ist, dass man sich selbst halbwegs gut auskennt (oder man muss halt im Buch abgucken). Der Clou ist, dass man dem Kind Aussagen hinbrezelt, in denen eine falsche Information enthalten ist. Das Kind soll dann diese falsche Information finden und korrigieren. Das geht z. B. so:

  • Der 30-jährige Krieg begann 1555.
  • Der Hauptbestandteil unserer Atemluft ist Sauerstoff.
  • Assonanz ist das Stilmittel, bei dem mehrere Wörter hintereinander mit dem gleichen Buchstaben beginnen.

Tipp 1: Perfide Eltern bauen ab und zu ein Statement ein, das vollständig richtig ist. Zuzuschauen, wie das Kind sich abmüht, den Fehler zu finden, kann ein schöner Moment sein.

Tipp 2: Buzzer, Quietsche-Ente oder Fahrradklingel machen das Ganze zum Allgemeinwissensquiz für die ganze Familie!

Für Oma/Opa

Auch wenn wir momentan unsere ältere Generation besonders schützen müssen, können Oma/Opa, Onkel oder Tante super als didaktische Anlässe herhalten. Wenn ein Thema erlernt werden soll, kann das Kind sich mal ne Zeit lang mit der Frage befassen:

WIE würden wir das der Oma erklären?

Aufgabe: Male ein Bild, in dem die wichtigsten Aspekte des Themas vorkommen. Zum Bild muss eine Erklärung mündlich kommen, diese darf aber nicht länger als 5 Minuten dauern.

Das Kind kann sich dann auf die Suche nach Material machen. Auf Youtube/diversen Videoportalen gibt es haufenweise Dokumentationen, die vom Ablasshandel über die Aufklärung bis zum Zitronensäurezyklus einfach ALLES erklären.

Hintergrund:

Auf Youtube Dokumentationen einfach nur anschauen führt nicht dazu, dass was hängenbleibt (denn: wo haben uns zig Jahre Günther Jauch hingebracht?!). Mit dem Wissen muss irgendwas gemacht werden. Wenn daraus ein Bild gemalt wird, ein kleiner Vortrag „geübt“ wird und der der Oma am Ende auch noch am Telefon/per WhatsApp erzählt wird, wird das Wissen mehrfach und verschiedenen Formaten benutzt und so besser abgespeichert.

Zeitungsseite

Um ein Thema gut zusammenzufassen, eignet sich auch die Titelseite einer beliebigen Tageszeitung. So geht‘s:

  1. Auf einem weißen Blatt Papier Kästen für Headline, Textkästen, Zeichnungen etc. vorzeichnen (s. u.)
  2. Dann darf das Kind unter Zuhilfenahme aller Materialien (Hefte, Bücher, Arbeitsblätter, Youtube) die Zeitungsseite befüllen.
  3. Stolzes Anheften an die Zimmertür ist der letzte Schritt
Zeit, die man damit erschlagen kann: 20 Min aufwärts

Hintergrund:

Die Übung mit dem Titelblatt eignet sich dazu, ein Thema zusammenzufassen, weil es das Kind dazu bringt, aus einem großen Themengebiet eine Auswahl zu treffen (denn es gibt ja nur EINE Überschrift und EINE Zeichnung). Um zu entscheiden, was relevant ist und was nicht, dazu muss man sich mit dem Thema einfach befasst haben.

Spickzettel

Das ist so einfach wie nur was: Man stelle sich vor, in der Post-Corona-Ära gibt es eine Prüfung, z. B. in Mathe über die binomischen Formeln. Die Aufgabe ist, pro Thema einen Spickzettel zu erstellen.

Spielregeln:

Er muss in eine Handfläche passen, sonst ist es kein guter Spickzettel. Das heißt also, eine Größe von 5×5 cm (oder 10×10 Kästchen). Wenn das Kind stolz den Spickzettel fertig hat, kommt Aufgabe 2: Größe des Spickzettels halbieren.

Hintergrund: Ähnlich wie bei der Zeitungsseite zwingt diese Übung dazu, sich das Wichtigste rauszusuchen. Außerdem mögen Kids bis Klasse 7 oder 8 noch die Idee, einen Spickzettel zu erstellen.

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Methoden-Box für Eltern und Schulkinder
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