Hier sind Tipps & Tricks zusammengefasst, um Kinder daheim beim Lernen gut zu unterstützen.

ARBEITSPLATZ EINRICHTEN

Viele Kinder machen ihre schriftlichen Hausaufgaben im Hort – wer deshalb zuhause keinen expliziten Arbeitsplatz mehr hat, sollte sich eine Ecke dafür einrichten. Für schriftliche Arbeiten kann das z. B. sein:

  1. Die Normalo-Version

    Ein zugemüllter Schreibtisch im Kinderzimmer (der natürlich entmüllt wird)

  2. Die gemütliche Variante

    Ein gemütlicher Sessel im Wohnzimmer, wo man ein umgedrehtes Tablett als „Arbeitsfläche“ nutzt (ja, ist nicht optimal, geht aber)

  3. Die Küchen-Party-Variante

    Ein Platz am Esstisch, der während der Lernzeit komplett leer sein sollte (Ablenkung und so)

Die „Trennung“ (optisch, räumlich) kann dabei unterstützen, die „Lernzeiten“ von der Freizeit zu trennen. Denn wenn auch sonst nicht viel stattfindet (Spielgruppen, Verabredungen, Sportverein), um die Zeitabschnitte des Tages voneinander zu trennen, droht irgendwann ein Lagerkoller. Will ja keiner.

Wie lange pro Tag?

Bitte nicht die Kids dazu verdonnern, die übliche „Schulzeit“ jetzt daheim auch mit Lernen zu verbringen. Grund: Die Zeit, die Kinder in der Schule verbringen, ist durchsetzt von vielen „unproduktiven“ Tätigkeiten. Dazu gehören

  • Pausenzeiten
  • Hausaufgaben kontrollieren/aufschreiben
  • Tafelanschriebe abpinseln
  • Kichern, tuscheln, Papierkugeln rumschnipsen, sie zähneknirschend wieder aufheben
  • für Ruhe sorgen/Ruhe nicht einhalten
  • Zettel austeilen/einsammeln/Orgakram
  • Wiederholungsschleifen, weil Dinge wiederholt und mehrfach erklärt werden müssen.

In ca. 3 Stunden à 60 Minuten kann man eine Menge schaffen, wenn man konzentriert dran ist. Mehr ist zuhause allein nicht realistisch (ausgenommen: Vokabeln lernen. Das geht immer).

Vorschlag:

Von 09.00 bis 10.30 ist Arbeitszeit, nachmittags noch mal 14 bis 15.30.

(Für diese Zeit gibt es keine offizielle Empfehlung, ich habe das nach Rücksprache mit ein paar Lehrern so berechnet.)

Motivation

Motivation entsteht entweder, weil man etwas per se als toll oder schön erachtet (Netflix gucken) oder wenn man etwas tut, was einen näher an ein Ziel bringt (Mama und Papa so lange nerven, bis man Netflix gucken darf).

Bis zur Mittelstufe ist es völlig normal, dass die Kids nicht die schulfreie Zeit als Geschenk des Himmels feiern, wo sie endlich mal in Ruhe lernen können.

Wenn das Jungvolk also seinem Unmut Luft machen möchte, dass er in der vom Himmel gesendeten Freizeit lernen soll, sollte man das seufzend akzeptieren.

My Senf: Wenn mein Nachwuchs rebelliert, sage ich: Solange Euch kein grüner Rotz aus den Ohren läuft, machen wir jeden Tag ein bisschen was. Get over it.

Mein Ziel: Die sollen später mal sagen „wisst Ihr noch, als wir ein paar Wochen daheim Unterricht gemacht haben? Das war irgendwie cool…“

Vorwissen checken

Einer der wichtigsten Einflussfaktoren für gelingendes Lernen ist die „Anschlussfähigkeit“ an das vorhandene Vorwissen. Da nicht jeder spontan den ganzen Lehrplan im Kopf hat, ist entscheidend, sich zumindest für die Hauptfächer einen Überblick zu verschaffen, wo das Kind gerade steht. Dafür gibt es verschiedene Methoden:

FÜR SPRACHEN

  1. Probebohrung in den Vokabeln machen, pro Kapitel 10 Vokabeln prüfen. Wenn davon mehr als 5 nicht sitzen à ganzes Kapitel auf die To Do-Liste schreiben; zum Vokabellernen gibt es prima Apps, ein altmodischer Vokabelkasten tut es allerdings auch (wer nicht eh einen benutzt).
  2. Grammatik: Kleinen Text aus dem Buch übersetzen lassen; Dazu muss man nicht unbedingt selbst gut die Sprache können, denn: Google Translate hilft uns, auch in Latein 😉 wenn nur einzelne Worte abweichen, wird das über das Vokabellernen aufgefangen. Wenn das Kind sich schwer tut oder gar keine sinnvollen Sätze rauskommen >> Grammatik dieses Kapitels auch auf die To Do Liste schreiben.
  3. Wer die Sprache selbst nicht spricht/beherrscht: Thema bei Youtube suchen und sich ein Tutorial anzeigen lassen.

FÜR MATHE/NATURWISSENSCHAFTEN

  1. Das (z. B.) Mathebuch hilft: Oft werden in den Schulbüchern „Zusatzaufgaben“ angeboten, die im Unterricht ausgelassen werden, weil sie eben zusätzlich gemacht werden können. Die Lösungen dazu stehen oft hinten im Buch. Hier mal auf die letzten paar Kapitel checken, ob das Kind überall mitgekommen ist.
  2. Auch hier gilt: Wenn man den Stoff nicht selbst versteht/einschätzen kann: Es gibt eine Tonne gute Youtube-Kanäle, wo Mathe erklärt wird. Einfach das Thema eingeben (z. B. Mathe Pythagoras) und dann gucken, was dem Kind Spaß macht.
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Lernen daheim – Grundlagen
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